Das Bauprojekt „Nordwestumfahrung Meran – Baulos 2 (Küchelbergtunnel)“ ist ein zentrales Vorhaben zur Entlastung des Verkehrs in Meran und Umgebung. Ziel ist es, den Durchgangsverkehr aus dem Stadtzentrum herauszuhalten und eine bessere Verbindung zwischen dem Passeiertal, Dorf Tirol und der Schnellstraße MeBo (Meran-Bozen) zu schaffen. Damit soll nicht nur der Verkehrsfluss verbessert, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner gesteigert werden.
Der Küchelbergtunnel, als Kernstück der Umfahrung, verläuft unterhalb der Goethestraße und des Zenobergs und schließt an die bereits bestehende Verbindung vom Meraner Bahnhof an. Der Tunnel führt bis zur Handwerkerzone in Dorf Tirol, wo ein Kreisverkehr die Weiterführung in Richtung Passeiertal, Dorf Tirol und Obermais ermöglicht. Außerdem wird im Zuge der Bauarbeiten die Brücke über die Passer erneuert und abgesenkt.
Der Tunnelvortrieb erfolgt in zwei Abschnitten: Im Bereich der Goethestraße wird im Lockergestein mit Rohrschirm vorangetrieben. Hierbei werden Rohre in den Boden eingebracht, um die Stabilität während des Vortriebs zu gewährleisten. Im zweiten Abschnitt, unter dem Küchelberg, wo das Gestein aus Granit und Gneis besteht, erfolgt der Vortrieb mittels Sprengungen. Täglich werden bis zu 180 Sprenglöcher gebohrt, mit Dynamit gefüllt und anschließend elektronisch gezündet. Das dabei entstehende Ausbruchmaterial wird abtransportiert, bevor der Tunnel mit Spritzbeton und Verstärkungen gesichert wird.
Besondere Herausforderungen ergeben sich durch die wechselnde geologische Beschaffenheit des Geländes und die erforderlichen Maßnahmen zur Stabilisierung des Bodens unter sensiblen Bereichen wie Schulgebäuden.
Der Küchelbergtunnel ist ein Meilenstein in der Verkehrsplanung Südtirols. Mit seiner Fertigstellung wird die Verkehrssituation in Meran deutlich verbessert und eine nachhaltige Entlastung für die Region geschaffen.